Schöni 3 doch noch menschlich

Schöni 3 doch noch menschlich
21.12.2017

Im Spitzenspiel gegen Emmen-Nord unterliegt das Herren 3 in einem epischen Spiel mit 2:3.

Erstmals mit Soundbegleitung beim Einspielen an einem Heimspiel, waren die Schönenwerder vermutlich noch auf dem Dancefloor, als Emmen-Nord bereits mit 3:0 in Führung liegend das Spiel lancierte. Dabei war allen Beteiligten klar, dass hier eine echt hohe Hausnummer nach Schönenwerd kam. Es schien zunächst auch so, als handle es sich eher um eine unüberwindbare Mauer. Selbst Pink Floyd hätte Freude an der lebensechten Umsetzung der Wand gehabt. Kaum ein Ball der Hausherren fand den Weg am Luzerner Bollwerk vorbei. Mit etwas Anlaufschwierigkeiten brachte Zuspieler Simon Widmer mit einer Serviceserie die Niederämter zurück ins Spiel. Ab Satzmitte entwickelte sich ein packender Schlagabtausch mit sehenswerten Aktionen. Dennoch schien es stets, als seien die Gäste mehr am Drücker und als könnten diese noch einen Gang zulegen. So erspielten sie sich eine 24:21 Führung. Unbeeindruckt agierten nun plötzlich die routinierten Hirnzellen der Schönenwerder Akteure und glichen bis 24:24 aus. Was jedoch der Nachteil an der Routine ist…die Energie lässt früher nach, als noch zu unroutinierten Zeiten. So folgte die Satzniederlage.

Auch der zweite Satz war geprägt von hohem Druck seitens der Gäste. Dem Herren 3 fiel es zunehmend schwer den Spielaufbau sauber zu gestalten und die jungen Gäste zu fordern. So sah sich Spielercoach Lier zu einem Doppelwechsel auf der Dia und Passposition gezwungen. Und siehe da, die taktische Umstellung war von zwischenzeitlichem Erfolg geprägt. Schöni konnte wie im ersten Durchgang zu den Gästen aufschliessen und ein offenes Spiel gestalten. Wie jedoch zuvor, schlichen sich in der entscheidenden Phase Fehler ein, weshalb wieder eine knappe Satzniederlage resultierte.

Kein Grund zur Panik. Diese Saison haben wir einiges von unserem H3 gelernt. Zunächst, dass Kondition zwar wichtig ist, aber Emotionen lassen diese vergessen machen. Und zweitens, Routine ist und bleibt einfach ein geiles Mittel zum Erfolg. So war es denn auch im dritten Satz die Routine-Turbine um Flo Lier und Dario Wyss und die Emotionskanone Marco Erni, welche das Team antrieben. Bestens unterstützt wurden sie durch einen stark aufspielenden Nik Brunschwiler, welcher sich mit jedem Spiel näher an die "Oldie-Lösungen" ran pirscht und mit Block-Outs wichtige Punkte erzielte. Zu allem kamen sehr gute Angriffe über die Mitte durch Bartholdi und Peterhans sowie Noever hinzu, welche Emmen nun massiv vor Probleme stellte. So sehr, dass Satz 3 und 4 gleich sehr klar zu 16 und zu 17 entschieden werden konnten.

Sicherlich waren es auch die Emmener, welche vermutlich zu früh einen Gang runterschalteten. Dennoch, was sich diese Saison in den Reihen der Schönenwerder abspielt ist schlicht faszinierend. Glücklicherweise wissen nur Insider wie sich der Teint nach dem Spiel in der Garderobe laufend aufhellt und die Übersäuerungen der Muskulatur ersichtlich und massiv hörbar werden. Dennoch lassen wir euch Leser weiterhin im Glauben, dass unsere Musketiere mit ihren Adonis-Formen 7/24 topfit sind und entsprechend in den Entscheidungssatz starteten.

Es sollte sich nochmals ein epischer Kampf entwickeln. Hüben wie drüben wurde kein Ball mehr geschenkt. Kaum ein Ballwechsel wurde im ersten Anlauf entschieden. Zu entschlossen agierten die beiden Abwehrreihen und zu gut standen die Blöcke beidseits. Nach dem Seitenwechsel schien das Momentum auf Seiten des Heimteams zu kippen, doch just in diesem Moment als die 13:12 Führung Realität wurde, zeigte Emmen nochmals weshalb es Tabellenführer ist. Respekt diesem Team, dass sich in dieser heissen Schlussphase nicht aus dem Konzept bringen liess und den Schönenwerder hervorragend Parole bot. Es war kaum an Spannung zu überbieten. Beidseits wurden diverse Matchbälle erspielt, die Emotionen kochten teilweise wieder hoch (ganz nebenbei die H3 Emotionskanone war die einzige, welche nach dem Spiel zunächst den Teint von rot auf hautfarben und dann auf weiss wechselte). Letzten Endes war es Emmen, welches mit 25:23 die Oberhand behielt. Schöni geschlagen??? Das gabs erst einmal gegen das Schlusslicht Lugano...also doch, sie sind menschlich...

Was für ein Kampf. Eine Würdigung gilt allen Akteuren an diesem sagenumworbenen Samstagabend. Herrlich was abgeliefert wurde. Für diese Spiele geht man ins Training (oder zumindest früher mal…).

Nach dieser Niederlage schliesst das H3 das Jahr 2017 auf dem zweiten Rang ab. Wer hätte das gedacht? Die Fettverbrennungsanlage um Coach Lier scheint wöchentlich geschmierter zu laufen, was sich in den hervorragenden Resultaten widerspiegelt. Nach dem Aufstieg im Frühjahr, wurde ein solider Mittelfeldplatz angestrebt. Nun grüsst man vom zweiten Platz mit etwas Vorsprung auf Volley Luzern. Wie weiter? Wir sind gespannt. Aber sicher werden uns die Mannen um Forian Lier auch 2018 entzücken. Sei es spielerisch, emotional oder auch rein optisch!

In diesem Sinne, besinnliche Festtage, einen guten Rutsch und bis am 14.1.18 im Heimspiel gegen Aeschi!

HOPP SCHÖNI

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